Kommandanten-Seminar 2025
26.05.2025Nach mehrjähriger Pause, trafen sich am Freitag, den 23. Mai die Führungskräfte der Feuerwehren im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zum zweitägigen Kommandanten-Seminar im Feuerwehrhotel in Hinterzarten. Etwa 100 Kommandanten, Abteilungskommandanten und stellvertretende Kommandanten folgten der Einladung von Kreisbrandmeister Mike Hengstler an den Titisee, der mit seinem Mitarbeiterstab ein vielfältiges Programm geboten hatte.
Bereits um die Mittagszeit trafen die Teilnehmer im Hotel ein, bevor daran anschließend im großen Versammlungssaal „Württemberg“ zwei Fachvorträge des Energieversorgers badenova über die Gefahren mit elektrischem Strom folgten.
Gegen 15 Uhr schlüpfte das Plenum in Zivilkleidung und machte sich mit zwei Bussen auf den Weg ins etwa 20 Kilometer entfernte Rothaus. In der dortigen Staatsbrauerei wartete ein fachbezogenes Rahmenprogramm auf die Teilnehmer, bei dem vor allem der gegenseitige Austausch aller im Vordergrund stand. Tatsächlich gab es beim Seminar 2025 so viele neue Gesichter kennenzulernen, wie wohl noch niemals zuvor: Seit dem letzten mehrtägigen Seminar im Jahr 2019 bzw. 2016 sind etwa zwei Dutzend Kommandanten und Stellvertreter aus ihren Ämtern ausgeschieden und neue an deren Stelle getreten. Aber man kam auch mit vielen Altbekannten ins Gespräch. Natürlich fachsimpelte man auch über das betont naturbelassene und sehr bekannte „Produkt“ aus Rothaus und konnte dieses in den Produktionshallen und später auch im „Zäpfle Markt“ verkosten.
Pünktlich um 18 Uhr fanden sich dann alle wieder im Hotelrestaurant ein, bei dem das köstliche Abendessen eingenommen wurde. Daran anschließend ging der Abend nahtlos in den geselligen Teil des Wochenendes über, bei dem sich die Gelegenheit zu einem flächendeckenden und intensiven Austausch aller Beteiligten bot, von dem rege Gebrauch gemacht wurde.
Der zweite Tag begann nach einem kräftigen Frühstück wieder im „Württemberg“, wo Bezirksbrandmeister Christoph Glaisner vom Regierungspräsidium über einige Feuerwehr-Themen aus der Sicht des Landes Baden-Württemberg referierte; darunter Themen wie Digitalfunk und Ausblicke über künftige Fahrzeugtechnik.
Danach gab es einen umfangreichen Themenüberblick aus dem Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz des Landratsamtes von Amtsleiter und Kreisbrandmeister Mike Hengstler sowie Lucas Kimmi (Fachgruppenleiter Brandschutz) und Johannes Moser (Fachgruppenleiter Bevölkerungsschutz).
Zwischendurch informierte der Kreisfeuerwehrverband über zwei seiner aktuellen Themen: Ramona Schäfer vom KFV-Fachbereich Feuerwehrfrauen gab dem Plenum einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehrfrauen und deren „Frauenpowertag“ auf der füba am 11.10.2025. Stv. Verbandsvorsitzender Patrick Gutmann gab bekannt, dass der KFV noch in diesem Jahr und in jedem Unterstützungsbereich je einen abendfüllenden Workshop anbietet, in dem die Themenbedarfsplanung des KFV für die kommenden Jahre erarbeitet werden soll. Sowohl für den Frauenpowertag sowie die KFV-Workshops folgen noch detailliertere Einladungen.
Vor der Mittagspause gab es auf dem Busparkplatz vor dem Hotel noch großangelegte Vorführungen, bei denen der Landkreis neubeschaffte Gerätschaften vorstellte: die drei neuen Hochwasserboote, den Abrollbehälter Sonderlöschmittel, mit dem System „ColdCut“ und den Abrollbehälter Teleskoplader.
Nach dem reichhaltigen Mittags-Buffet im Hotelrestaurant ging das Plenum für die letzten zwei Stunden des Seminars in drei vorbereitete Workshops, sie sich in unterschiedliche Räume des Hotelkomplexes verteilten:
1. Kreisbrandmeister Mike Hengstler hatte dabei im Kaminsaal das Thema „Fahrzeugbezogene Alarmierung“ mit den Gruppen besprochen und Resultate für die Alarm- und Ausrückeordnungen, Alarmstichworte und Leistungsgrenzen der einzelnen Gefahrenabwehrstufen erarbeitet.
2. Feuerwehr-Redakteur Rainer Brinkmann (Feuerwehrkommandant, FF Staufen) widmete sich im Seminarraum „Porsche“ intensiv dem Thema „Pressearbeit an der Einsatzstelle“, dem Umgang mit der Presse sowie weiteren Medien.
3. Lucas Kimmi, dessen Workshop sich nochmals unterteilte, hatte im „Württemberg“ mit den Gruppen den Themenkomplex „Führen im New Normal“ bearbeitet. Dahinter verbargen sich die zentralen Fragen: Wie hat die Feuerwehr früher (vor ca. 25 Jahren) getickt? Was ist heute anders? Und welche Chancen können sich daraus für Führungskräfte bzw. die Feuerwehren ergeben?
Zum Ende der Tagung gab es für das gesamte Plenum nochmals ausreichend Gelegenheit für diverse Wortmeldungen und verschiedene Themen. Bevor das Seminar geschlossen und die Teilnehmer in das verkürzte Wochenende verabschiedet wurden, gab es noch eine kurze Feedbackrunde, die auch noch zu einem späteren Zeitpunkt über eine digitale Plattform ausgesprochen werden konnte.
Die zweitägige Tagung war äußerst kurzweilig, sehr informativ und war außerdem exzellent strukturiert und koordiniert. Gleichzeitig waren die jeweiligen Vorträge hochkarätig besetzt und vermittelten zielführende Inhalte. Das Feuerwehrhotel bot den gewohnt hochqualitativen Aufenthaltscharakter, gepaart mit den schmackhaften Gaumenfreuden der Hotelküche, einer Seminarverpflegung auf hohem Niveau und mit dem abendlichen Besuch der Hotelbar einen jederzeit „feuerwehrtauglichen“ Barbetrieb, bei dem in gemütlicher Runde die Kameradschaftspflege im Vordergrund stehen konnte – was erstmals auch in lobender Weise am ersten Tag durch das „fachbezogene Rahmenprogramm“ geboten wurde.
Fazit: Sehr gut. Gerne wieder genauso. Das letzte mehrtägige KDT-Seminar fand 2019 an der Landesfeuerwehrschule statt; das letzte im Feuerwehrhotel war im Jahr 2016.