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Landesfeuerwehrverband BW tagt in Balingen

28.09.2025
Von Donnerstag, 25. bis Samstag, 28. September 2025 fand in Balingen (Zollernalbkreis) die diesjährige Verbands- und Mitgliederversammlung des Landsfeuerwehrverband Baden-Württemberg (LFV) statt.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe machte am Donnerstag-Nachmittag eine Pressekonferenz im Landratsamt und der zwanglose Begrüßungsabend ab 18.00 Uhr, bei dem besonders der Austausch untereinander im Vordergrund stand. Am Freitag fanden tagsüber verschiedene Fach- und Impulsvorträge namhafter Referentinnen und Referenten statt. Der Freitag-Abend stand traditionell im Zeichen der Freundschaft, mit einem ausgiebigen Kameradschaftsabend, begleitet von einem reichhaltigen Abendessen. An den Freitags-Veranstaltungen nahmen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vier Delegierte des Kreisfeuerwehrverband (KFV) sowie Kreisbrandmeister Mike Hengstler teil.

Das Leitthema der Informationsveranstaltung am Freitag hieß „Fit für Veränderungen“. Dazu wurde ein breites Programm geboten:
• 09:30 Uhr Begrüßung
• 10:00 Uhr Bastian Fischer (Fw. Hamburg): Atemschutznotfälle
• 10:45 Uhr Kaffeepause
• 11:00 Uhr Sven Gross (Fw. Stuttgart): Einsatzbericht zum Unfall zwischen zwei Stadtbahnen
• 11:45 Uhr Ute Badde (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg): Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg
• 12:30 Uhr Mittagspause
• 14:00 Uhr Stefan Bartel (S. Bartel Academy): Führen in Zeiten der Veränderung
• 14:45 Uhr Kaffeepause
• 15:00 Uhr Andreas Pfaffenzeller (Deutscher Wetterdienst): Extremwetter – was kommt auf uns zu?
• 15:45 Uhr Michael Wegel (LFV): Impuls zur Zukunft des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg
• 17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Der Samstag war dann der Verbandsarbeit gewidmet. Es war auch die erste Mitgliederversammlung unter der Regie des neuen Präsidenten Michael Wegel (Achern). Seine Worte fanden große Beachtung seitens der Landes- und Kommunalpolitik, sowie auch bei den Feuerwehren und Organisationen aus ganz Baden-Württemberg. Angesichts der enormen Herausforderungen im Bevölkerungsschutz war man gespannt, wie sich der Dachverband der Feuerwehren im Land Baden-Württemberg positioniert, welche Forderungen an die Politik erhoben und welche Impulse dabei gesetzt werden.
Unter den Gästen waren der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl (CDU), sowie seine Kabinettskollegin Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), die als gebürtige Balingerin somit ein Heimspiel hatte. Desweiteren zollten zahlreiche Abgeordnete, von Bundestag, Landtag und Kreistag dem LFV ebenso ihre Referenz, wie beispielsweise Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf, mit allen seiner vier Bezirksbrandmeister. Der KFV nahm unter dem Verbandsvorsitzenden Christoph Zachow und Kreisbrandmeister Mike Hengstler mit zehn Delegierten in Balingen teil, um die Interessen der Mitgliedsfeuerwehren im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zu vertreten.

Präsident Wegel stellte seine Rede unter das Motto „Für Sicherheit, Zusammenarbeit und Zukunft“. An alle Verantwortlichen stellte er die Frage: Sind unsere Strukturen noch zeitgemäß oder müssen sie verändert werden? Wegel forderte hierzu eine offene Diskussion, auch in den Feuerwehren selbst. An den anwesenden Innenminister Strobl gerichtet, erhob Wegel u.a. folgende Forderungen:
• den Entwurf des Landeskatastrophenschutzgesetzes zu überarbeiten und hierbei die Eckpunkte des LFV zu berücksichtigen
• Regelungen bezüglich der personellen Ausstattung der Katastrophenschutz-Ämter
• einheitliche Planungsgrundlagen
• Stärkung der Akademie für Gefahrenabwehr
• sowie die Einrichtung eines Landesamt für Bevölkerungsschutz
• die Umsetzung der im Koalitionsvertrag der Landesregierung formulierten einheitlichen Leitstellenstruktur

Damit zeige Wegel auf, dass es eine ganze Reihe von Aufgaben im Sinne unserer Feuerwehren zu bewältigen gibt und nahm die politisch Verantwortlichen im Land hier in die Pflicht. Weiter begrüßte er die vom Land für 2025 angestellte Sammelbeschaffung von Löschfahrzeugen vom Typ LF-10; gerne dürften künftig, bereits sammelbeschaffte Fahrzeugtypen jährlich ausgeschrieben werden. Er merkte an, dass man künftig die VwV-Z-FEU (Verwaltungsvorschrift Zuschuss-Wesen) in kürzeren Abständen fortscheiben könne, um den ständigen Preissteigerungen bei Fahrzeugbeschaffungen angemessen zu begegnen. Er lobte grundsätzlich die "Ehrenamtskarte" sowie die Anhebung der Altersgrenze für den Wechsel zur Ehrenabteilung auf 67 -- so wie es nun auch in Bayern umgesetzt wurde.

Im weiteren Verlauf des repräsentativen Teils der Versammlung wurden auch Ehrungen durchgeführt. Die höchste Auszeichnung erhielt der ebenfalls anwesende LFV-Ehrenpräsident Dr. Frank Knödler für sein jahrzehntelanges Wirken. Er erhielt dafür die Albert-Bürger-Medaille, die höchste Auszeichnung beim LFV. Der kürzlich erst ausgeschiedene Landesjugendleiter Andreas Fürst wurde mit der LFV-Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet. Sein Nachfolger im Amt ist der bisherige Stv. Landesjugendleiter Timo Kraft (Jg. 1990) aus Lauffen am Neckar; für ihn rückte wiederum Daniel Maier aus Schwäbisch Gmünd nach.

Die Regularien, welche am Nachmittag von den Vizepräsidenten im Wechsel moderiert wurden, konnten vergleichsweise zügig behandelt werden. Eine Kernaussage bei den Regularien zur Mitgliederversammlung des Vereins Baden-Württembergisches Feuerwehrheim e.V. war, dass man das Feuerwehrhotel Sankt Florian am Titisee unbedingt wettbewerbsfähig halten müsse, was ggf. Neu- mindestens jedoch Umbauten und Renovationen nach sich ziehen müsste. Das Feuerwehrhotel feiere im kommenden Jahr immerhin seinen 70. Geburtstag und der Beginn der letzten beiden Neubauten liege dann bereits schon 20 Jahre zurück.

Am Ende konnte die Versammlung insgesamt bereits gegen 15.30 Uhr geschlossen und alle Delegationen verabschiedet werden. Die nächste Mitgliederversammlung des LFV wird vom 22. bis 24. Oktober 2026 in der Hohenstaufenstadt Göppingen stattfinden.

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